I.D.::

Früher wurden die Passbilder noch mit Ösen und Nieten in die Pässe geheftet. Ein Kraftakt ... zumindest, wenn man eine gewisse Anzahl von Bildern zu bearbeiten hat.
Eigenartig, dass mich diese Form der Bildzerstörung irgendwie überhaupt nicht angeht. Nicht beeindruckt. Nun, man hat wohl das Alter, dass einem dieser Makel noch so vertraut erscheint. Ich arbeite mich mit diesem ersten Schritt langsam an das Thema ran. Mal sehen, was daraus wird. Wird bestimmt noch mal übermalt. Nein. Bestempelt. Ja, das ist besser!
Na siehst Du, ... da lächelt ja wieder einer.


KlebebandJalousie

Vormittags fallen mir diverse Klebebänder in die Hände und im Atelier warten unbeantwortete Fragen. Liegen schon ganz lang auf dem Tisch. Passend.
Es folgt eine schöne (?), relativ lange (3 Stunden) Improvisation über vier Motive. Der Titel ist sofort da: Vier Gedanken über die Eifersucht (franz. Jalousie). Offenkundig. Seit langem wird hier mal wieder pornografisches Material verarbeitet. Weiß bloß keiner.


NOTWENDIGES // PLAYLIST

Archiv-Arbeit. Ist ja auch notwendig. Sortieren. Katagolisieren. Wegpacken und Neu//sortierungen.

Was hört man also in diesen Tagen? Das:

Felicia Atkinson - The Flower And The Vessel
Black To Comm - Before After
Galcher Lustwerk -Information

....und immer wieder Morton Feldman. Alles. Fast Alles.


FAMILIE//VARIIERT

In einer Woche, die sich zu dehnen scheint, werden Familienportraits überarbeitet. Mit Küchenutensilien, Kämmen und sonstigen kuriosen Gegenständen. Wo zum Teufel ist Großmutters Zackenschere, wenn man sie am nötigsten braucht...?! Egal. Es läuft.

Ich bekomme auch nicht aus dem Kopf, was Daniel Blochwitz unlängst bei einem Atelier-Besuch zu mir sagte: "...keine Angst vor den großen Gesten!"

Na bitte.


KOMMISSIONSWARE

Atelier im August 2019

Eine komplett versaute oder auf dem Transportweg zerstörte Auftragsarbeit von dem (ansonsten hervorragend arbeitenden) Labor WhiteWall wurde vor Jahren durch ein zweites Exemplar ersetzt und ich stand vor der Entscheidung: Zerstören oder Überarbeiten. Edition 1/1.

Ich entschied mich, ein "Schwester-Werk" mit Übermalungen anzufertigen. Ungefähr drei Jahre Anlauf und heute passte es. Drei Stunden Improvisation und ... ich will's eigentlich nicht hergeben. Muß aber.
Die Kunden sehen es zwei Wochen später und ein Blick in die glücklich-glasigen Augen lässt den Trennungsschmerz vergessen.

Jedes Ding hat seine Zeit.


KONTAKT//SCHWIERIGKEIT

Der Gedanke vom ERSTKONTAKT ist zwar unlängst scheinbar zu Ende gedacht worden aber er ist eben nicht das Ende dieser neuen Kontaktiererei.
Heute morgen fielen mir die Negativstreifen eines völlig verhunzten Filmes aus den späten 80ern in die Hände. Handschriftlich hatte ich seinerzeit auf die Archiv-Tüte das Wort "Paradies" hingekritzelt.

Den Gegenpart liefert ein ebenfalls verhunzter Abzug, der nach einer Reise nach Sri Lanka entstanden war. Zerschnitten. Geteilt. Trennbar.
"Kontaktschwierigkeiten mit dem Paradies". Ein schwerwiegendes Werk im doppelten Sinn: Erste Arbeit mit MixedMedia und Acrylplatte auf AluDibond, 82 x 90 cm. Wiegt.