Novembergrau...

...ständig Nieselregen. (Sonnenbarke/Einstürzende Neubauten, 2000)

Eine meiner liebsten Zeilen der Neubauten. Genau die trifft heute zu. Im Dunst lauert jedoch eine neue Idee. Kurzgeschichte? Hörstück? Musik?

Muss sie herauslocken. Irgendwie. Klarer sehen und nur nicht von der grauen Suppe vernebeln lassen.

Ah, ok. Ist erstmal nur ein Bild bei dem die Stromdrähte den Himmel zerschneiden, die Gedanken sezieren und in strahlendstem Grau neu zusammensetzen, was nie so ganz getrennt werden konnte.
Na bitte, ... doch auch ein Text dazu. Als Dreingabe. Herzlichen Glückwunsch.

Wurde ja auch Zeit, daß hier mal etwas Abstraktion zur Tür hineinstürmt. Mal sehen ... könnte ja was werden.

Abgesang?


Wenn ich...

...doch nicht immer so aufgeregt wäre, könnte ich diesen ganzen Spaß und den damit verbundenen Stolz viel mehr genießen.

Heute war ich (wie bereits vor 2 Jahren) beim Berliner Hörspielfestival mit einem kurzen Hörstück für den "Mikroflitzer" nominiert. Hat diesmal leider nicht geklappt, unter die ersten drei zu kommen aber die Konkurrenz war auch wirklich hervorragend. Das MP3 füge ich hier mal ein:

Die Aufgabenstellung war: Ein Hörspiel von maximal einer Minute Länge, in der der Satz "Ich kann nicht abschalten." und das Geräusch "eines Wandels" vorkommt.
Also habe ich Siri immer wieder "Ich kann..." sagen lassen, das Ganze dann mit Kriegsgeräuschen (Wandel) unterlegt und den verzweifelten User am Ende des Stückes flehentlich bitten lassen, nicht aufzuhören.
Der geneigte Hörer/Leser mag sich bitte sein eigenes Bild machen... ;-)

Das anschließende Interview mit Britta Steffenhagen lief eigentlich ganz gut und ich war anschließend auch ganz zufrieden mit meiner "Performance", war aber auch sehr glücklich, nach quälenden Minuten auf der Bühne endlich wieder in die dunkle Anonymität des Auditoriums abtauchen zu dürfen.

PS. Die Hörstücke für das hoffentlich stattfindende BHF2025 sind schon fertig.


Lauf!

Das Atelier habe ich gestern mal wieder leer geräumt.

Platz für Ideen schaffen oder einfach nur Raum zum Denken. Wie schnell sich allerdings dieser Raum auch mit Zweifeln füllt, mußte ich heute leider wieder schmerzlich erfahren... Also raus. Laufen. Bis zur Autobahnbrücke - da werden noch ganz andere Erinnerungen geweckt. Also schnell wieder zurück.
Zu Glück gibt mir die Natur auf dem Heimweg genügend Ruhe, so dass wieder erste Ideen aufploppen.


Abwesenheitsnotiz II

©2024 Bridget Schwartz 

Ohne Kunst geht es dann doch nicht. Wenn auch "nur" in Form von den Worten Peter Handkes, bei denen das Lesen allein schon ein kleiner Urlaub ist.
"In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus" ist mit Abstand das schönste, was ich je gelesen habe und damit eine klare Empfehlung für ein paar Momente, in denen man ganz schnell ganz woanders landet.
Apropos Landung. Handke "funktioniert" auch bei unserem Heimflug ein paar Tage später und verkürzt mir die 5 Stunden in dieser Blechbüchse.


Abwesenheitsnotiz I

Wie eine Meditation unter Wasser funktioniert? Einfach treiben lassen und schauen. Die Fische sind zwischendurch überall um mich herum und diese Stille... Es war recht stürmisch heute und so waren wir fast allein in diesem riesigen Meer. Zumindest fühlte es sich so an. Und auch hier: diese Welt ist so fantastisch und sie kann sehr gut, vielleicht sogar sehr viel besser OHNE uns.
So ein kurzer Besuch in dieser Fremde gibt mir sehr viel. Vor allem Kraft weiter zu machen...


Draußen im Wald...

...so der Titel des Songs, der heute in den zwei Stunden, die ich in Brandenburgs Wäldern unterwegs war, samt Text fast von allein entstanden ist. Die größte Herausforderung dabei war, die per VoiceMemo eingesummte Melodie dann später am Rechner nachzubauen. Bin ja kein Musiker. Zum Glück, ... denn der Nachbau entpuppte sich bei späterer Betrachtung als wahrer Glücksfall.
Das dritte DaDa-Album, mit dem ich nun schon eine weile schwanger gehe nimmt irgendwie doch Formen an.


Happy Birthday, my Love!

This is your special day. I'm glad I was able to share it with you.
Thank you for your inspiration, your patience, your constant support and for always bringing light into the darkness!

(Sagt sich auf englisch irgendwie geschmeidiger)

Ich liebe Dich!


Einsturz!

Zugegeben: Blixa könnte mir ein Telefonbuch vorlesen und ich würde vor Glück heulen aber auf dieses Konzert habe ich so hingefiebert, wie auf kaum ein anderes. Über die Jahrzehnte habe ich die Einstürzenden Neubauten schon viele Male live erleben dürfen. Manches Mal war es (gerade bei den früheren) schon eine "recht körperliche Erfahrung".
Dank Covid diverse Male verschoben, sollte heute nun endlich das Konzerthaus am Gendarmenmarkt dem Einsturz preisgegeben werden.
Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn es (zum Glück) nicht mehr ganz so brachial laut war, wie manches Event in der Vergangenheit. Dafür Pathos, Texte zum Niederknien und bei vielen Titeln - ja, auch bei den aktuellen von "Alles in Allem" - getrübte Sicht durch diverse Tränen der Rührung und Dankbarkeit. Hatte ich die anderthalbstündige Gänsehaut erwähnt?!
Das Alterswerk dieser Band, die so sehr eigentlich keine sein möchte, ist so viel mehr Kunst, so viel mehr Inspiration und so viel innovativer (und zeitgemäßer) als fast Alles, was da draußen von den Konzernen gepusht wird. Von der DIY- und Supporter-Strategie der EN will ich jetzt mal gar nicht anfangen ... dass das immer wieder meine "Distributionsstrategie" beeinflußt, brauche ich sicher nicht zu erwähnen.

ALLES IN ALLEM ein wundervoller Abend mit meiner Liebe (die "Echte", nicht EN) und meinen Freunden.


Tschüß TXL

Der ehemalige Flughafen Tegel (TXL) beherbergt in diesem Jahr das Sonambiente Festival und einer meiner großen Helden Blixa Bargeld "bespielt" einen Teil der Terminals mit seiner Klanginstallation "Hexagon" (HIER nachhörbar auf Deutschlandfunk Kultur).
Es ist erfreulicherweise leer - eines der wenigen Vorzüge der Pandemie - es müssen nämlich Zeitfenster für den Besuch gebucht werden. Ein lost place also ... gefüllt mit tausenden Erinnerungen und Träumen. Bargelds Durchsagen hallen durch die Terminals und ich habe fast durchweg einen dicken Kloß im Hals. Großes Kino ... und ich bin so dankbar, dass ich damit dem so vertrauten und geliebten Ort, der auch sehr häufig in vielen Werken der letzten Jahrzehnte auftauchte, tschüß sagen durfte.


Dreckswetter

Es dürfte der dreiundwasweißichste Tag dieser selbstgerechten Krise sein. Isolation ist noch immer das Zauberwort gegen Ungemach.
Mir geht dieses Wetter zunehmend auf die Nerven. Die Sonne lacht einem unverhohlen ins ausdruckslose Gesicht - vielleicht könnte sich der- oder dasjenige, welches sich eines vergangenen Tages für all dies verantwortlich zeigen wird, befleißigen, wenigstens das Wetter der allgemeinen Stimmungslage anzupassen.
Ich war heute bei meinem Vater und doch war ich es nicht. Vor der Tür geht es seit Wochen nicht weiter. Es schmerzt. Ich übergebe ein paar Stimmungsaufheller der Schwester und mache mich unverrichteter Dinge wieder auf den Heimweg. Sorgen und eine tiefe Traurigkeit im Gepäck. Ich will ihn einfach nur in den Arm nehmen. Jetzt und nicht erst... Dreckswetter. Ich muss noch tanken. Ist billig heute.