Kaputt?

Obwohl (wahrscheinlich lange) noch nicht fertig wird heute das Cover für das dritte DaDa-Album vorbereitet ... Scratching bedeutet leider immer relativ hohen Materialeinsatz. Diesmal auch. Ob es noch etwas braucht, wird wieder die Zeit zeigen. Bleibt jetzt erst einmal liegen und wird so häufig wie möglich angestarrt.
Bei dem Album gibt's eine Menge Dinge, die verarbeitet werden müssen... Aber auch wieder eine Menge Humor. Bei manchen Stücken frage ich mich ein paar Tage später beim Hören, wie ich auf sowas gekommen bin. Das sind immer die besten Momente.

Einer dieser "Verarbeitungstexte" mit dem Arbeitstitel "Am Ende"

Am Ende sind alle ganz dicht

Wo waren sie vorher?

Vorher waren sie‘s nicht

Am Ende will jeder wissen, was war

Vergangen, gegangen 

Ist das jetzt nicht egal?

Am Ende bist Du schließlich ganz allein 

Warst du es nicht schon vorher

Wird‘s dann ganz bestimmt so sein 

Am Ende kommt‘s immer, wie du denkst

Am Ende greift einer ins Lenkrad 

Wenn du noch denkst du lenkst.

Text steht aber bei den Klängen gibt's noch eine Menge rumzuschrauben. Ist vielleicht auch zu musikalisch. Mal sehen...


Fund

Plakatwand, S-Bahnhof Wilhelmsruh. Hätte ich ohne das 9-Euro-Ticket wohl kaum entdeckt. Ham se jut jemacht ... Wollte auch noch was hinterlassen aber da kam der Zug schon. Fährt nur alle 20 Minuten. War warm heute.


Tschüß TXL II

Habe den Ausflug zum Sonambiente Festival am Flughafen Tegel für den Geburtstag meiner Cousine in Buchform gegossen - sie hat dort jahrelang gearbeitet, daher der Zusammenhang. Ist recht hübsch geworden, das Buch (nicht die Cousine, die ist eh recht hübsch geworden ;-) ) - wird jedoch nicht veröffentlicht, auch das Buch und nicht die Cousine. Wer weiß... vielleicht doch. Kann aber bei einer Tasse Kaffee bei mir durchgeblättert werden...


Paletten und vom Verschwinden

Bin heute hin- und hergerissen zwischen der Schönheit meiner Paletten und den neuen Werken. Ging Alles so unfaßbar schnell. "Vom Verschwinden". Der Titel drängte sich förmlich auf, als die so bekannten und geliebten Gesichter immer mehr unter den Farbschichten Deckung suchten. Fotografiere die Paletten gleich mit. Material für die nächste Schicht. Vielleicht auch nicht. Bin nicht in Redelaune. Sollen doch die Bilder reden.


I.D.::

Früher wurden die Passbilder noch mit Ösen und Nieten in die Pässe geheftet. Ein Kraftakt ... zumindest, wenn man eine gewisse Anzahl von Bildern zu bearbeiten hat.
Eigenartig, dass mich diese Form der Bildzerstörung irgendwie überhaupt nicht angeht. Nicht beeindruckt. Nun, man hat wohl das Alter, dass einem dieser Makel noch so vertraut erscheint. Ich arbeite mich mit diesem ersten Schritt langsam an das Thema ran. Mal sehen, was daraus wird. Wird bestimmt noch mal übermalt. Nein. Bestempelt. Ja, das ist besser!
Na siehst Du, ... da lächelt ja wieder einer.


KlebebandJalousie

Vormittags fallen mir diverse Klebebänder in die Hände und im Atelier warten unbeantwortete Fragen. Liegen schon ganz lang auf dem Tisch. Passend.
Es folgt eine schöne (?), relativ lange (3 Stunden) Improvisation über vier Motive. Der Titel ist sofort da: Vier Gedanken über die Eifersucht (franz. Jalousie). Offenkundig. Seit langem wird hier mal wieder pornografisches Material verarbeitet. Weiß bloß keiner.


FAMILIE//VARIIERT

In einer Woche, die sich zu dehnen scheint, werden Familienportraits überarbeitet. Mit Küchenutensilien, Kämmen und sonstigen kuriosen Gegenständen. Wo zum Teufel ist Großmutters Zackenschere, wenn man sie am nötigsten braucht...?! Egal. Es läuft.

Ich bekomme auch nicht aus dem Kopf, was Daniel Blochwitz unlängst bei einem Atelier-Besuch zu mir sagte: "...keine Angst vor den großen Gesten!"

Na bitte.


SIE = DIE

2 x 27 Portraits im klassischen 13x18-Format starren mich von den beiden Atelier-Tischen an ... 3 Tage lang. Ach was, gefühlt sind das 3 Monate und jedes Mal, wenn ich ins Atelier komme werden diese Blicke fragender.
Anfänglich hatte ich überlegt, dass jetzt ein Pinsel ins Spiel kommen müsste aber die wollen das irgendwie nicht, habe ich zumindest den Eindruck.

Am dritten Tag ist's klar. Abgestempelt wollen sie werden - also werden Werkzeuge gebaut, Schablonen geschnitten, Farben getestet und: ... und dann geht die Warterei weiter. Warten auf den richtigen Moment.

"Sie". Test.

Ganz nebenbei entsteht auch ein Diptychon. "Abgestempelt". Der Titel drängt sich auf. Natürlich ... auch irgendwie schön ... wird aber noch nicht publiziert. Auch für solche Werke wird die Zeit kommen...

"Abgestempelt/Positiv" 2019, 30x45 cm, Acryl auf Fotopapier

a.Gnosis

Vor mehr als 9 Jahren sind die "Originale" aus langzeitbelichteten Selbstportraits entstanden. Vor 8 Jahren kamen dann die Prints ...nach behutsamer Bearbeitung.
Dann lagerten sie im Archiv. Anfang Februar diesen Jahres fielen sie mir wieder in die Hände. Dann dauerte es nochmal vier Monate, bis ich mich rangetraut habe.

"A.Gnosis I" (2019) 18x18 cm Acryl auf C-Print

Drei Werke haben es geschafft.
Die Schwester-Serie "A.Gnostic" ist ebenfalls im Werden. Dann mit Portraits von Bridget, die 2010 wenige Tage später aufgenommen wurden. Ich bin gespannt.


Recherche

Es ist schon putzig, was einem manchmal Jahre später in die virtuellen Hände fällt. Fundstück diesmal: Eine kurze Rezension meiner Ausstellung mit Birgit Faust in der Fotogalerie Friedrichshain aus dem Jahr 2014.

Artikel im Brennpunkt 4/2014

Das der folgende Absatz mit "Glatt und wohlgefällig ist dagegen..." anfängt lässt mich jedoch jubeln und das mit den "Softies" (wovon redet er?) vergessen. Passanten, die sich im Park verschwimmen, sind zudem eine großartige Vorstellung und hat gleichzeitig auch so etwas dystopisches...

aus dem Gästebuch zur Ausstellung 2014