Novembergrau...

...ständig Nieselregen. (Sonnenbarke/Einstürzende Neubauten, 2000)

Eine meiner liebsten Zeilen der Neubauten. Genau die trifft heute zu. Im Dunst lauert jedoch eine neue Idee. Kurzgeschichte? Hörstück? Musik?

Muss sie herauslocken. Irgendwie. Klarer sehen und nur nicht von der grauen Suppe vernebeln lassen.

Ah, ok. Ist erstmal nur ein Bild bei dem die Stromdrähte den Himmel zerschneiden, die Gedanken sezieren und in strahlendstem Grau neu zusammensetzen, was nie so ganz getrennt werden konnte.
Na bitte, ... doch auch ein Text dazu. Als Dreingabe. Herzlichen Glückwunsch.

Wurde ja auch Zeit, daß hier mal etwas Abstraktion zur Tür hineinstürmt. Mal sehen ... könnte ja was werden.

Abgesang?


Es schwebt

...mir etwas vor. Etwas, was so zwischen Hörstück, Hörspiel und Ambientmusic mit viel Field-Recordings hin und her mäandert. Nicht greifbar aber irgendwie fesselnd. Wenig Worte. Nur Hinweise ... aber ziemlich weit hinten. Im Projekt-Ordner "2024_The Field" finde ich schöne Ambient-Tracks, die sich eignen würden. Sehr getragen. Eigentlich eine Art Hommage an das Stolper-Feld hier um die Ecke. Dort bin ich oft. Freue mich schon auf den Herbst. Heute hatte es schon etwas so gerochen. Trotz der über 20°.
Werde die Aufnahmen von den Bienen mal zu Rate ziehen. Mal hören, was sich daraus entwickelt.
Inzwischen sind über 30° draußen. "September is here again".


The Long Goodbye

Heute wärst Du 91 Jahre alt geworden. Ich hab Blumen an Deinem Grab abgelegt und mir auf der Fahrt wieder das Stück "The Long Goodbye", das ich für Dich geschrieben habe, in Gänze angehört. Das letzte Mal war's auf Deiner Beerdigung. Konnte kaum was sehen ... Du fehlst sehr.

Ich bin dankbar für die Jahre, die wir nach Deiner schweren Krankheit noch hatten. Wir haben es oft nicht leicht gehabt miteinander und es uns auch viel zu oft viel zu schwer gemacht. Trotz allem warst Du immer für mich da und standest hinter mir und jeder verrückten Idee. Dafür und für so vieles andere bin ich Dir sehr dankbar.

Ich hoffe, Deine Welt ist jetzt auch schön. Ich liebe Dich, Dad.


Goodbye, Dad.

Ganz leise bist Du heute Nacht gegangen. Genau so wolltest Du es immer. Einfach einschlafen. Es tut weh. Nur zwei Tage später ist das Zimmer leer. Ich auch. Danke für Alles, Dad. Ich liebe Dich und Du fehlst...


DA! DA!

Wenn Bowie und Schwitters parallel durch's Studio wehen. Hatte ja schon immer ein Faible für Worte.
Diese hab' ich (wieder einmal) im Familien-Archiv gefunden. Oma hat sich auf hunderten Zetteln alles notiert. War das Tischchen am Telefon voll, wurde der Stapel "archiviert".

Ich hab' den Schatz unlängst gehoben, bin froh, dass so vieles aufgehoben wurde und nun füge alles neu zusammen. Ergibt spannende Geschichten aus dem Westen Berlins der 70er bis 80er Jahre.

Mal sehen, was draus wird.


Krieg.

Keine Kunst. Die 6-Uhr-Nachrichten hauen mir mal eben so richtig in die Magengrube. Hatte mir eigentlich recht viel vorgenommen aber nun ist Krieg und alles ist anders. Muß häufig an "damals" denken. Der kalte Krieg war abstrakt und doch da. Keine Sondersendungen oder sekündliche Kommentare auf allen Plattformen. Wenig Fake, wenig News. War besser. Irgendwie.
Bin mir im Moment nicht einmal sicher, ob ich diesen Mist irgendwie "verwenden/verarbeiten" kann. Wird die Zeit zeigen - im Moment nur Schrecken und unendlich viel Mitgefühl für die Menschen in der Ukraine. Und Wut ... auf einen. Möge ihn der Blitz beim Kacken erschlagen!
Keine Kunst heute. Das Hemd bleibt hängen.


Aufpassen!

Ich verlasse heute den ganzen Tag nicht das Haus, schaue nur in den leeren Postkasten. Die beiden stehen heute auf dem Plan. Da stehen sie schon eine ganze Weile, bis ich sie heute endlich ordentlich mit Farbe beschmiere. Einerseits faszinierend andererseits kann ich langsam die Art der Verfremdung nicht mehr sehen. Ich muss aufpassen, dass die Stimmung da nicht kippt. Naja, jetzt müssen sie sowieso erst mal die nächsten Tage aushalten.

UPDATE: ersten Test haben sie bestanden. Landen trotzdem wieder im Archiv ... zur Neuvorlage nach ungewisser Zeit. OB8! Daily Routine kills creativity ... wie der Franzose sagt.


Schmerzen & Schnee

Gut ist, dass der Backenzahn raus ist. War eh' eine gespaltene Persönlichkeit, die einem den Abschied in den letzten Tagen recht leicht gemacht hat.
Schlecht ist, dass ich bei dem schönen Winterwetter gleich nach der OP beschliesse, die 4 Kilometer nachhause zu spazieren. Bringt mir viel Leid und Schmerzen aber auch ein paar nette Bilder für später mal. Also doch ganz gut.

Liege trotzdem erstmal flach und hab' dadurch Zeit Musik zu hören. Zum Beispiel:
DER LANGE MARSCH - GAS


Dreckswetter

Es dürfte der dreiundwasweißichste Tag dieser selbstgerechten Krise sein. Isolation ist noch immer das Zauberwort gegen Ungemach.
Mir geht dieses Wetter zunehmend auf die Nerven. Die Sonne lacht einem unverhohlen ins ausdruckslose Gesicht - vielleicht könnte sich der- oder dasjenige, welches sich eines vergangenen Tages für all dies verantwortlich zeigen wird, befleißigen, wenigstens das Wetter der allgemeinen Stimmungslage anzupassen.
Ich war heute bei meinem Vater und doch war ich es nicht. Vor der Tür geht es seit Wochen nicht weiter. Es schmerzt. Ich übergebe ein paar Stimmungsaufheller der Schwester und mache mich unverrichteter Dinge wieder auf den Heimweg. Sorgen und eine tiefe Traurigkeit im Gepäck. Ich will ihn einfach nur in den Arm nehmen. Jetzt und nicht erst... Dreckswetter. Ich muss noch tanken. Ist billig heute.


Paletten und vom Verschwinden

Bin heute hin- und hergerissen zwischen der Schönheit meiner Paletten und den neuen Werken. Ging Alles so unfaßbar schnell. "Vom Verschwinden". Der Titel drängte sich förmlich auf, als die so bekannten und geliebten Gesichter immer mehr unter den Farbschichten Deckung suchten. Fotografiere die Paletten gleich mit. Material für die nächste Schicht. Vielleicht auch nicht. Bin nicht in Redelaune. Sollen doch die Bilder reden.