Es schwebt
...mir etwas vor. Etwas, was so zwischen Hörstück, Hörspiel und Ambientmusic mit viel Field-Recordings hin und her mäandert. Nicht greifbar aber irgendwie fesselnd. Wenig Worte. Nur Hinweise ... aber ziemlich weit hinten. Im Projekt-Ordner "2024_The Field" finde ich schöne Ambient-Tracks, die sich eignen würden. Sehr getragen. Eigentlich eine Art Hommage an das Stolper-Feld hier um die Ecke. Dort bin ich oft. Freue mich schon auf den Herbst. Heute hatte es schon etwas so gerochen. Trotz der über 20°.
Werde die Aufnahmen von den Bienen mal zu Rate ziehen. Mal hören, was sich daraus entwickelt.
Inzwischen sind über 30° draußen. "September is here again".
Abwesenheitsnotiz I

Wie eine Meditation unter Wasser funktioniert? Einfach treiben lassen und schauen. Die Fische sind zwischendurch überall um mich herum und diese Stille... Es war recht stürmisch heute und so waren wir fast allein in diesem riesigen Meer. Zumindest fühlte es sich so an. Und auch hier: diese Welt ist so fantastisch und sie kann sehr gut, vielleicht sogar sehr viel besser OHNE uns.
So ein kurzer Besuch in dieser Fremde gibt mir sehr viel. Vor allem Kraft weiter zu machen...
The Long Goodbye

Heute wärst Du 91 Jahre alt geworden. Ich hab Blumen an Deinem Grab abgelegt und mir auf der Fahrt wieder das Stück "The Long Goodbye", das ich für Dich geschrieben habe, in Gänze angehört. Das letzte Mal war's auf Deiner Beerdigung. Konnte kaum was sehen ... Du fehlst sehr.
Ich bin dankbar für die Jahre, die wir nach Deiner schweren Krankheit noch hatten. Wir haben es oft nicht leicht gehabt miteinander und es uns auch viel zu oft viel zu schwer gemacht. Trotz allem warst Du immer für mich da und standest hinter mir und jeder verrückten Idee. Dafür und für so vieles andere bin ich Dir sehr dankbar.
Ich hoffe, Deine Welt ist jetzt auch schön. Ich liebe Dich, Dad.
Stör/s/ender Kapitalismus

Endlich wieder Malen. Und dann... mittendrin funkt ein ekelhafter Gedanke dazwischen: "...ob sich DAS verkauft...?!"
Schon ist's vorbei. Aus der Schöpferei wird schnell ein fürchterliches Rumgeeiere, welches in Dauerschleife auch noch den letzten Funken Kreativität zu Brei tritt.
Schnell wird es beliebig, zerfasert vorm Auges des Künstlers zu einem langweiligen Allerweltseinerlei.
Immerhin beim Abstreifen der Farbe und im Karton für den Papiermüll finden sich die eigentlichen, aufrichtigen Aufständigen, die es wert sind aufgehoben zu werden.
Soundtrack: COMAWORLD // Coma Wong (herrlich verschwurbelter Endzeit-Jazz. Somit wird wenigstens akustisch dem Neoliberalen Gedankengut mal kräftig in die Eier gelatscht!)
Goodbye, Dad.

Ganz leise bist Du heute Nacht gegangen. Genau so wolltest Du es immer. Einfach einschlafen. Es tut weh. Nur zwei Tage später ist das Zimmer leer. Ich auch. Danke für Alles, Dad. Ich liebe Dich und Du fehlst...
Kochen ist Kunst

Das Komponieren nimmt heute irgendwie kein Ende und ich stelle fest, dass Kochen, Texten, Malen und Komponieren so verdammt dicht beieinander liegen. Der Ablauf ist fast der gleiche, man muß die Grundfertigkeiten beherrschen (nicht zuviel!) und dann führt einen das Improvisieren immer wieder zu spannenden Ergebnissen. Leider sind diese Werke nur von kurzer Dauer...
DA! DA!
Wenn Bowie und Schwitters parallel durch's Studio wehen. Hatte ja schon immer ein Faible für Worte.
Diese hab' ich (wieder einmal) im Familien-Archiv gefunden. Oma hat sich auf hunderten Zetteln alles notiert. War das Tischchen am Telefon voll, wurde der Stapel "archiviert".
Ich hab' den Schatz unlängst gehoben, bin froh, dass so vieles aufgehoben wurde und nun füge alles neu zusammen. Ergibt spannende Geschichten aus dem Westen Berlins der 70er bis 80er Jahre.
Mal sehen, was draus wird.
Krieg.
Keine Kunst. Die 6-Uhr-Nachrichten hauen mir mal eben so richtig in die Magengrube. Hatte mir eigentlich recht viel vorgenommen aber nun ist Krieg und alles ist anders. Muß häufig an "damals" denken. Der kalte Krieg war abstrakt und doch da. Keine Sondersendungen oder sekündliche Kommentare auf allen Plattformen. Wenig Fake, wenig News. War besser. Irgendwie.
Bin mir im Moment nicht einmal sicher, ob ich diesen Mist irgendwie "verwenden/verarbeiten" kann. Wird die Zeit zeigen - im Moment nur Schrecken und unendlich viel Mitgefühl für die Menschen in der Ukraine. Und Wut ... auf einen. Möge ihn der Blitz beim Kacken erschlagen!
Keine Kunst heute. Das Hemd bleibt hängen.
Schmerzen & Schnee
Gut ist, dass der Backenzahn raus ist. War eh' eine gespaltene Persönlichkeit, die einem den Abschied in den letzten Tagen recht leicht gemacht hat.
Schlecht ist, dass ich bei dem schönen Winterwetter gleich nach der OP beschliesse, die 4 Kilometer nachhause zu spazieren. Bringt mir viel Leid und Schmerzen aber auch ein paar nette Bilder für später mal. Also doch ganz gut.
Liege trotzdem erstmal flach und hab' dadurch Zeit Musik zu hören. Zum Beispiel:
DER LANGE MARSCH - GAS
SIE = DIE II
Nach einem Fehlversuch geht es am fünften Tag der SIE-Zeitrechnung ganz schnell! Selten ein so befreiendes Gefühl gehabt. Es funktioniert. Die Farbe landet auf magische Weise bei fast allen 54 Werken an der richtigen Stelle. 3 Ausreißer werden sofort vernichtet und neu bearbeitet. Materialschlacht. Befreiungsschlag, gefolgt von sprachloser Freude!
Ein guter Tag. Ein grandioser Tag!

So schnell ist auch noch keine Serie im Katalog gelandet, obwohl mich die Reproduktionen fast einen gesamten Arbeitstag gekostet haben.