Stör/s/ender Kapitalismus

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Endlich wieder Malen. Und dann... mittendrin funkt ein ekelhafter Gedanke dazwischen: "...ob sich DAS verkauft...?!"
Schon ist's vorbei. Aus der Schöpferei wird schnell ein fürchterliches Rumgeeiere, welches in Dauerschleife auch noch den letzten Funken Kreativität zu Brei tritt.
Schnell wird es beliebig, zerfasert vorm Auges des Künstlers zu einem langweiligen Allerweltseinerlei.

Immerhin beim Abstreifen der Farbe und im Karton für den Papiermüll finden sich die eigentlichen, aufrichtigen Aufständigen, die es wert sind aufgehoben zu werden.

Soundtrack: COMAWORLD // Coma Wong (herrlich verschwurbelter Endzeit-Jazz. Somit wird wenigstens akustisch dem Neoliberalen Gedankengut mal kräftig in die Eier gelatscht!)


Aufpassen!

Ich verlasse heute den ganzen Tag nicht das Haus, schaue nur in den leeren Postkasten. Die beiden stehen heute auf dem Plan. Da stehen sie schon eine ganze Weile, bis ich sie heute endlich ordentlich mit Farbe beschmiere. Einerseits faszinierend andererseits kann ich langsam die Art der Verfremdung nicht mehr sehen. Ich muss aufpassen, dass die Stimmung da nicht kippt. Naja, jetzt müssen sie sowieso erst mal die nächsten Tage aushalten.

UPDATE: ersten Test haben sie bestanden. Landen trotzdem wieder im Archiv ... zur Neuvorlage nach ungewisser Zeit. OB8! Daily Routine kills creativity ... wie der Franzose sagt.


NFT

Da sind doch die beiden Dauerbrenner, die ich schon seit 2005 in der Mache habe und die unzählige Male ihr Erscheinungsbild veränderten, doch tatsächlich zu meinen ersten NFTs geworden.
Die heißen jetzt nämlich NoF***Title I und II. Manchmal muß man die Kinder nur lang genug anstarren, dann verraten sie einem schon ihren Namen.

Ob sie allerdings tatsächlich fertig sind? Mal sehen. Hätte nicht übel Lust, sie nochmal zu übermalen. Bei den Namen. Sträuben sich aber noch und daher lass' ich sie einfach mal stehen... Sehen schön aus, so in der Nachmittagssonne.


detailverliebt

Ja, die Details sind ganz schön aber den Rest des Tages konnte ich vergessen. Gefühlt zwanzig Anläufe und wieder einmal jede Menge Altpapier.

Sollte auch schleunigst mehr von der Ölpastellkreide ordern. Manche Farben verschwinden einfach zu schnell. Riecht auch ganz gut.

Für die ruhige Hand wurde heute mal wieder Colin Stetsons "SORROW - A Reimagination of Gorecki's 3rd Symphony" gehört. Dringende Empfehlung und kommt gleich auf die Playlist - vor allem das Lento.


KOMMISSIONSWARE

Atelier im August 2019

Eine komplett versaute oder auf dem Transportweg zerstörte Auftragsarbeit von dem (ansonsten hervorragend arbeitenden) Labor WhiteWall wurde vor Jahren durch ein zweites Exemplar ersetzt und ich stand vor der Entscheidung: Zerstören oder Überarbeiten. Edition 1/1.

Ich entschied mich, ein "Schwester-Werk" mit Übermalungen anzufertigen. Ungefähr drei Jahre Anlauf und heute passte es. Drei Stunden Improvisation und ... ich will's eigentlich nicht hergeben. Muß aber.
Die Kunden sehen es zwei Wochen später und ein Blick in die glücklich-glasigen Augen lässt den Trennungsschmerz vergessen.

Jedes Ding hat seine Zeit.


KONTAKT//SCHWIERIGKEIT

Der Gedanke vom ERSTKONTAKT ist zwar unlängst scheinbar zu Ende gedacht worden aber er ist eben nicht das Ende dieser neuen Kontaktiererei.
Heute morgen fielen mir die Negativstreifen eines völlig verhunzten Filmes aus den späten 80ern in die Hände. Handschriftlich hatte ich seinerzeit auf die Archiv-Tüte das Wort "Paradies" hingekritzelt.

Den Gegenpart liefert ein ebenfalls verhunzter Abzug, der nach einer Reise nach Sri Lanka entstanden war. Zerschnitten. Geteilt. Trennbar.
"Kontaktschwierigkeiten mit dem Paradies". Ein schwerwiegendes Werk im doppelten Sinn: Erste Arbeit mit MixedMedia und Acrylplatte auf AluDibond, 82 x 90 cm. Wiegt.


SIE = DIE II

Nach einem Fehlversuch geht es am fünften Tag der SIE-Zeitrechnung ganz schnell! Selten ein so befreiendes Gefühl gehabt. Es funktioniert. Die Farbe landet auf magische Weise bei fast allen 54 Werken an der richtigen Stelle. 3 Ausreißer werden sofort vernichtet und neu bearbeitet. Materialschlacht. Befreiungsschlag, gefolgt von sprachloser Freude!

Ein guter Tag. Ein grandioser Tag!

"Sie" (2019), 2 x 27 Werke à 13x18 cm, Acryl auf Fotopapier

So schnell ist auch noch keine Serie im Katalog gelandet, obwohl mich die Reproduktionen fast einen gesamten Arbeitstag gekostet haben.


SIE = DIE

2 x 27 Portraits im klassischen 13x18-Format starren mich von den beiden Atelier-Tischen an ... 3 Tage lang. Ach was, gefühlt sind das 3 Monate und jedes Mal, wenn ich ins Atelier komme werden diese Blicke fragender.
Anfänglich hatte ich überlegt, dass jetzt ein Pinsel ins Spiel kommen müsste aber die wollen das irgendwie nicht, habe ich zumindest den Eindruck.

Am dritten Tag ist's klar. Abgestempelt wollen sie werden - also werden Werkzeuge gebaut, Schablonen geschnitten, Farben getestet und: ... und dann geht die Warterei weiter. Warten auf den richtigen Moment.

"Sie". Test.

Ganz nebenbei entsteht auch ein Diptychon. "Abgestempelt". Der Titel drängt sich auf. Natürlich ... auch irgendwie schön ... wird aber noch nicht publiziert. Auch für solche Werke wird die Zeit kommen...

"Abgestempelt/Positiv" 2019, 30x45 cm, Acryl auf Fotopapier

GRAZIE!n

Manchmal braucht's ein bisschen . Eigentlich sind die beiden Bilder lediglich Test-Objekte für ihre großen Schwestern. Diese werden kommen, wenn die Leinwände bezahlt werden können... Bis dahin tobe ich mich auf den 30x45 Zentimetern aus. Fast eine Woche habe ich getestet, bis ich endlich auf die Idee mit den Büroklammern gekommen bin. Dann noch die richtige Konsistenz für die "Pearl"-Farbe finden und ... während des Arbeitens denke ich noch so: "...sieht ja aus wie hingewichst!" ... Recht hat er. Manchmal braucht's halt echt ein bisschen...

"Grazien" (2019), Acryl auf Fuji CrystalArchive (Test)

Auf die Ohren gab's dazu übrigens "The Stranger - Watching Dead Empires in Decay"


Rothko

Rothko geht mir nicht aus dem Kopf, nachdem ich die beiden Bilder für ihre weitere Bearbeitung vorbereitet habe... man sagt, es hätte Ausstellungsbesucher gegeben, welche beim Anblick von Rothkos Werken weinen mussten. Bei G.R. in Düsseldorf musste ich seinerzeit tatsächlich auch mehrmals schlucken. Malerei kann ergreifen ... macht sie gerade. Bei mir.

Grundierung von "ZwischenZeilig M.R." I und II

Rothko muss ich weiter studieren. Jedoch nicht zu viel lesen ... nur Ballast. Sehen und begreifen. Was für ein Künstler!