Aufpassen!
Ich verlasse heute den ganzen Tag nicht das Haus, schaue nur in den leeren Postkasten. Die beiden stehen heute auf dem Plan. Da stehen sie schon eine ganze Weile, bis ich sie heute endlich ordentlich mit Farbe beschmiere. Einerseits faszinierend andererseits kann ich langsam die Art der Verfremdung nicht mehr sehen. Ich muss aufpassen, dass die Stimmung da nicht kippt. Naja, jetzt müssen sie sowieso erst mal die nächsten Tage aushalten.
UPDATE: ersten Test haben sie bestanden. Landen trotzdem wieder im Archiv ... zur Neuvorlage nach ungewisser Zeit. OB8! Daily Routine kills creativity ... wie der Franzose sagt.
Podcast
Mein Klangprojekt RuhmFunk wird heute ein Jahr alt und neben einer neuen Veröffentlichung mit "The Ghosts In Rita's Room" (-> BANDCAMP) gibt's auch eine neue Folge im RuhmFunk Podcast, den ich seit einigen Wochen betreibe. Diesmal ein kleines, mieses Hörspiel, welches mir auf einem meiner Spaziergänge einfiel. Produziert in Rekordzeit und ohne Skript. Improvisation. Das Coverbild stammt, wie die vorherigen auch, übrigens dem Albdruck-Projekt.
KONTAKT//SCHWIERIGKEIT
Der Gedanke vom ERSTKONTAKT ist zwar unlängst scheinbar zu Ende gedacht worden aber er ist eben nicht das Ende dieser neuen Kontaktiererei.
Heute morgen fielen mir die Negativstreifen eines völlig verhunzten Filmes aus den späten 80ern in die Hände. Handschriftlich hatte ich seinerzeit auf die Archiv-Tüte das Wort "Paradies" hingekritzelt.

Den Gegenpart liefert ein ebenfalls verhunzter Abzug, der nach einer Reise nach Sri Lanka entstanden war. Zerschnitten. Geteilt. Trennbar.
"Kontaktschwierigkeiten mit dem Paradies". Ein schwerwiegendes Werk im doppelten Sinn: Erste Arbeit mit MixedMedia und Acrylplatte auf AluDibond, 82 x 90 cm. Wiegt.
a.Gnosis
Vor mehr als 9 Jahren sind die "Originale" aus langzeitbelichteten Selbstportraits entstanden. Vor 8 Jahren kamen dann die Prints ...nach behutsamer Bearbeitung.
Dann lagerten sie im Archiv. Anfang Februar diesen Jahres fielen sie mir wieder in die Hände. Dann dauerte es nochmal vier Monate, bis ich mich rangetraut habe.

Drei Werke haben es geschafft.
Die Schwester-Serie "A.Gnostic" ist ebenfalls im Werden. Dann mit Portraits von Bridget, die 2010 wenige Tage später aufgenommen wurden. Ich bin gespannt.
ERSTKONTAKT
2005 habe ich zum letzten Mal Farbe angefasst - wieder viele Jahre weggestellt, gehasst, heimlich bewundert, gefürchtet, digital nachgeahmt und immer wieder neugierig rüber geschielt.
Ich bin kein Maler! Gott bewahre (Ja?) ... aber heute: Ja. Hat Alles gepasst. Keine Ausreden. Den Anfang gewagt und sich nur Minuten später (wieder einmal) gefragt, warum nicht viel früher?
Fast wie eine einzigartige Meditation. Dieses wundervolle fremde Medium, das mir keine Fragen stellt und nichts als Zeit und Hingabe abverlangt. Bekommt es beides und gibt gleichzeitig so viel zurück. Das Abstrakte scheint mit einmal gar nicht mehr so abstrakt und der Dialog mit den ersten Werken ist sehr viel tiefer und systembedingt natürlich auch greifbarer.
UPDATE: Diese Spannung soll danach noch Tage lang anhalten und mich in noch ganz andere Winkel treiben... Gut so.

Eine wichtige Fußnote noch. Über die AirPods gab es heute Evan Caminiti auf die Ohren. Ambient/e Inspiration pur!
Aller Anfang
Hallo.
Den ganzen Morgen über mußte ich über ein Zitat von Walter Benjamin nachdenken ... am meisten darüber, wie der genaue Wortlaut war. Hab ihn gefunden.
"Geschichte zerfällt in Bilder, nicht in Geschichten"
Walter Benjamin
Nun da endlich Klarheit besteht kann es ja losgehen. Alles auf Anfang/Aufräumen/Platz schaffen. Die Bilder zerfallen/zerrinnen/zerreissen und werden Geschichte. Der Ballast muß weg und obwohl mir zunächst kurz speiübel wird, ist es schließlich doch eine Befreiung (und bereits eine Woche später sind sie komplett vergessen).
Na also. Der Atelier-Tisch ist nun leer. Ist er auch noch die nächsten Tage. Bereit für einen neuen Anfang - wieder einmal. Doch diesmal fühlt es sich anders an.
Drei, vier Werke lehnen bereits an der Wand des Gedankenkorridors, der mit einem Mal so viel breiter und verzweigter erscheint. Türen sind jetzt nur noch angelehnt, nicht mehr verriegelt und verrammelt.

Während das Altpapier draußen abgeholt wird, ist's drinnen wärmer geworden. Zumindest dieser scheidende Winter fühlt sich mit einem Mal nicht mehr ganz so kalt an.